Warum das Handy schuld ist, wenn man sich hässlich findet
Selfies, Filter und Schönheit
Mit Selfies und Filtern lassen sich eine Menge lustiger Sachen anstellen. Und gleichzeitig sind viele Jugendliche unglücklich mit ihrem Gesicht oder Körper und wünschen sich, anders auszusehen. Was steckt dahinter?
Selfies verzerren unsere Proportionen
Eine mögliche Erklärung: Der Selfie-Modus unserer Handys verwendet ein Weitwinkelobjektiv, das darauf ausgelegt ist, einen großen Radius zu erfassen. Wenn wir uns für Selfies fotografieren, halten wir das Handy in der Regel in Armlänge von unserem Gesicht entfernt. Dieser Abstand führt zu einer starken Verzerrung unserer Gesichtsproportionen.
Ablehnung und Body Dysmorphia
Und so erleben immer mehr Jugendliche eine Verschiebung in ihrer Selbstwahrnehmung. Sie leiden unter einer ‘zu großen’ Nase oder einer ‘riesigen Stirn’. Diese Verzerrung kann so ausgeprägt sein, dass wir Körperteile stark ablehnen und uns wünschen, anders auszusehen. Das Phänomen der Body Dysmorphia, einer psychischen Störung, die zu verzerrter Körperwahrnehmung führt, breitet sich aus. Hierbei spielt auch das Gesicht eine entscheidende Rolle.
Schau, wie du wirklich aussiehst
Was helfen kann: Schau dir Bilder von dir an, die NICHT im Selfie-Modus entstanden sind. Schau dich im Spiegel an. Vergleiche mal, wie deine Nase auf Selfies aussiehst und welches Gesicht dir im Spiegel entgegen schaut. Was stellst du fest?
Besonderheiten lieben lernen?
Unsere Vorstellung von Schönheit ist vielfältig und subjektiv. Sich immer wieder mit anderen zu vergleichen ist die schnellste Anleitung um unglücklich zu werden. Oft sind wir zu uns selbst härter als gegenüber anderen. Dort fällt es uns leichter stark ausgeprägte Nasen, Wangenknochen, o.Ä. als ‚interessant‘ und ‚besonders‘ wahrzunehmen, als bei uns selbst.
Hier kommt Face Reading ins Spiel. Wenn wir die Bedeutung unserer ‘ungeliebten’ Gesichtsmerkmale kennen, können wir sie in einem neuen Licht sehen. Zeigt deine Nase z.B. Führungskompetenz? Oder ein gutes Bauchgefühl? Ein tieferer Blick auf lohnt sich.
Das Strahlen der Selbstakzeptanz
Was verändert sich, wenn du dir die Bedeutung deiner Gesichtsareale vor Augen führst? Du fängst an, dich anzunehmen. Möchtest du wirklich auf deine Willenskraft oder deinen Forschergeist verzichten?
Außerdem: Der Spruch ‘Das wahre Strahlen kommt von innen’, mag noch so abgegriffen klingen. Stell dir einen glücklichen Menschen vor. Er strahlt. Ein glücklicher Geist ist immer auch ein schöner Geist. Glückliche Menschen haben eine natürliche Ausstrahlung, die weit über das äußere Erscheinungsbild hinausgeht.
Ein unglücklicher Mensch – auch wenn er allen Schönheitsidealen entspricht – hat eine getrübte Ausstrahlung. Echte Selbstakzeptanz ist also nicht nur mental gesund, sondern macht uns automatisch schöner.
Fazit
Der Selfie-Modus kann unsere Selbstwahrnehmung beeinflussen, aber er sollte nicht bestimmen, wie wir unser Gesicht empfinden. Face Reading und das Verständnis unserer Einzigartigkeit helfen uns, Schönheit auf einer tieferen Ebene zu erfassen.
Wenn du hören willst, warum Chiara ihre große Nase jetzt liebt, schau hier vorbei: